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Stadtarchiv

Welzheimer Stadtarchiv

Schriftgut-Übernahme:
Alte Dokumente, Briefe und weiteres Schriftgut (etwa Zeitungen vor 1955) aus Haushaltsauflösungen oder bevor sie im Papierkorb landen, können im Stadtarchiv abgegeben werden. Das Archivgut wird nach den geltenden strengen Datenschutz-Regeln der Archive aufbewahrt und allenfalls anonymisiert verfügbar gemacht.

Übertragung von Handschriften (Transkribierung):
Oft sind alte handschriftliche Papiere in Sütterlin, Fraktur oder altdeutscher Schreibschrift geschrieben, so dass die meisten Menschen sie gar nicht mehr entziffern können. Über das Archiv besteht die Möglichkeit, Briefe und Schriftstücke in Sütterlin- und Fraktur-Schrift „übersetzen“ zu lassen.

Interessenten wenden sich gerne an unser Stadtarchiv (AWO Gemeinschaftsheim im EG, Murrhardter Straße 15, montags von 9 bis 13 Uhr).

Das Stadtarchiv verwaltet die städtischen Archivalien zur Geschichte von Welzheim aus 3 Jahrhunderten. Ortwin Köhler leitet das städtische Archiv.

Recherche
Jede Welzheimer oder auch auswärtige Person kann bei Interesse eine Rechercheanfrage ans Stadtarchiv stellen, wenn sie auf der Suche nach historischen Zusammenhängen (Orten, Personen, Begebenheiten) ist, die Welzheimer Bezug haben.

Stadtarchivar Köhler recherchiert zusätzlich eigene stadtgeschichtliche Themen und verarbeitet sie zu Aufsätzen der Stadtgeschichte. Diese sind im folgenden abrufbar: Das Urheberrecht der Aufsätze liegt beim Autor. Eine Vervielfältigung oder öffentliche Verwendung der Texte ist ohne ausdrückliche Zustimmung des Autors nicht gestattet.

Die Inhalte sind nach dem aktuellen Stand der Forschung und in der notwendigen Sorgfalt erarbeitet. Autor und Stadt können gleichwohl Vollständigkeit oder Korrektheit der Informationen nicht garantieren. Haftungsansprüche gleich welcher Form aus der Nutzung sind ausgeschlossen. Inhalte können im Lauf der Zeit bei neuen Erkenntnissen verändert werden. Hinweise hierzu nimmt der Autor jederzeit entgegen.

Aus dem Stadtarchiv

„Wallenzin“ – Welzheim und sein Name

Der früheste Nachweis des Stadtnamens lautet „Wallenzin“ und taucht in einer Schenkungsurkunde im Jahr 1181 auf (Seiboldsweiler schon 1122). Die bisherigen Versuche einer Interpretation dieses Namens beschränken sich auf die Deutungen aus Valentin – etwa dass der römische Truppenstandort, zu dem ja auch eine Zivilsiedlung gehörte, den Namen Valentia oder Valentiniana getragen hatte – oder auf die Herleitung aus Wall & Zinnen, da die römische Mauerwehr schon Zinnen beinhaltete und solche also an den vorgefundenen Resten des West- wie Ostkastells und ebenso am Kleinkastell gefunden worden sein können.

So bleiben beide Deutungsmöglichkeiten auch weiterhin plausibel, sowie sie seither zwar ohne Nachweis, aber möglich waren. Diesen Deutungsmöglichkeiten soll nun eine dritte hinzugefügt werden, wenngleich keineswegs ein anderer Nachweis diese besonders hervorhebt. Doch scheint sie im Gesamtkontext wohl etwas wahrscheinlicher. Das Problem des Nachweises liegt im Übrigen darin, dass die allerfrühesten Funde eben schon in mittelalterlicher, teils direkt nachrömischer Zeit gemacht wurden – eine Zeit, in der niemand die wissenschaftliche Auswertung des Fundgutes anstrebte, allenfalls eine bauliche Auswertung, nämlich im Sinne der Wiederverwendung des vorgefertigten Steinmaterials.

Nun stellt sich zunächst also die Frage, was gegen Wall und Zinnen oder Castra Valenti(nian)a sprechen könnte, denn wie schon ausgeführt waren „Ortsnamen“ für die Kastellstandorte üblich. Bedenkt man im Kontext der damals so viel dünneren Bevölkerungszahl (im 2. Jh. n. Chr. umfasste die Bevölkerungszahl des gesamten Römischen Reiches ca. die Anzahl der im 21. Jh. allein in Deutschland lebenden Menschen), dass eine Hilfstruppeneinheit 500 Mann stark war und diesen noch Zivilisten hinzuzurechnen sind, so waren die Kastellstandorte tatsächlich Hotspots des Soziallebens in den Provinzial-Gesellschaften. Solange nun jedoch der alles-verändernde Fund im Boden Welzheims ausbleibt, welcher uns den Namen der römischen Niederlassung nennt, so bleibt Valentia nur akustisch naheliegende Theorie – und ein Ortsname zu dem es in anderen Provinzen mehr Nachweise gibt.

Mit Wall und Zinnen (im Übrigen stellt sich spitz formuliert die Frage, wo Zinnen sonst sein sollen als am Wall, weshalb die Dopplung in gewisser Weise seltsam erscheint) verhält es sich derart, dass bei 2 Kastellen und einem Kleinkastell eine derartige Anhäufung von römischen Mauern vorhanden wäre, dass die ersten nachfolgenden Besiedler schwerlich solche Zinnen-bewehrten Mauern übersehen konnten. Da nun aber jedes Kastell am doch sehr langen Limes solche Zinnenmauern hatte, müsste man vermuten, dass diese Bezeichnung entlang der Limesstrecke häufiger vorkäme. Häufig jedoch sind nur Namen die Pfahl, Mauer, Grenze oder gar den Teufel beinhalten. Immerhin gibt es mit Mainz-Kastel sogar Kastell selbst überliefert, Zinnen sucht man indes vergebens im Namensgut.

Valenz ist nach unserem heutigen Verständnis meist mit dem aus der Fremdsprache herrührenden „Wertigkeit“ gleichgesetzt (etwa Äquivalenz = gleiche Wertigkeit), jedoch ist mittelhochdeutsch „valen“ sowohl fehlen und irren wie auch mangeln und trügen, was vom „valant“ als Urheber jener Mängel – nämlich dem Teufel herrührt. Mit dem Valant sind aber auch schlicht teufelsähnliche Kreaturen wie Drachen, Riesen, böse Menschen oder auch nur Heiden gemeint. Schreibweisen sind etwa valant, volant, volantinne, valandinne, walledin, waldin und weitere, da im Mittelalter meist Dialekt-Schreibweise galt.

Die Besiedlung durch „Germanen“ nach dem Verschwinden der „Römer“ wird meist als völliger Bruch – oft genug als kriegerische Auseinandersetzung zweier „Völker“ verstanden. Dies liegt nun daran, dass in der Geschichtsforschung lange der moderne Territorialstaat und der Verfassungsstaat einfach in die Vergangenheit übertragen wurden. So waren „die Deutschen“ schon immer in Deutschland, egal welches Jahrhundert man sich betrachtete. So entstand ein Kampf zwischen italienischen Römern und deutschen Germanen und die Welt war einfach – aber falsch.

Man muss eine Gesellschaft oder Kultur mit den ihr wichtigen Phänomenen betrachten, um aus der Politikwissenschaft in die Geschichtswissenschaft zu gelangen. Etwa muss man Römer, Kelten, Germanen, ja selbst Griechen eben in Anführungszeichen setzen, da den Menschen vor 500 Jahren nicht klar sein konnte, wo heute unsere Grenzen verlaufen werden, geschweige denn was wir als bezeichnend für unsere Kultur erachten (vom Internet wussten die „kultivierten Römer“ so wenig wie die „barbarischen Germanen“). Etwa hätte es sicherlich zu wenig erheiternden Umständen geführt, einem Athener der Klassischen Zeit zu sagen, er sei doch Grieche wie die Spartaner auch.

Die Römer, welche hier in der Provinz Obergermanien, besonders am Limes, also ca. von 100 n. Chr. bis 260 n. Chr., lebten und stationiert waren, sind etwa kaum ernsthaft Römer nach unserem modernen Verständnis gewesen. Es waren Menschen aus einer Gegend innerhalb des gesamten Römischen Reiches, welche auf sozialer Ebene versuchten, echte Römer zu werden, indem ihnen durch den Militärdienst dieses Bürger-Recht gewährt wurde.

Die Kelten und Germanen Europas waren indes nie eine geschlossene Einheit, denn beide Begrifflichkeiten sind Fremdbezeichnungen. Es waren römische Begriffe um verschiedene Gruppen einer größeren Gegend besser fassbar zu machen, da deren Sprache und Alltagsleben – besonders die Erziehung und Wirtschaftsweise – eine gewisse Ähnlichkeit hatten, was nun wiederum der Klimazone geschuldet war und ist. Der handfeste Streit mit dem „spartanischen Athener“ hätte ebenso gut mit einem Sueben stattfinden können, den man einen Teutonen nannte. Zeugnis dieser Ausdifferenzierung sind die „Stämme“ des 3. Jahrhunderts – Alemannen und Franken etwa kamen aus dem Nichts und waren dabei gleich derart zahlreich an Volk, weil es Zusammenschlüsse vieler kleinerer Gruppen waren. Dies veranschaulichen besonders die Al(l)e-Mannen auch namentlich.

 

Als die römischen Truppen vom Limes in Obergermanien abgezogen wurden, waren unter diesen schon sehr viele „Germanen“, die sich aber inzwischen als Römer verstanden. Umgekehrt blieben oft genug solche römischen Restgruppen zurück, welche ihrer Herkunft wegen ebenso gut auch z.B. keltisch oder germanisch genannt werden können und sich ganz unterschiedlich gut mit den späteren Neuankömmlingen vertrugen. Diese Restgruppen waren aber nicht überall vorzufinden und daher gab es auch völlig verlassene Standorte, deren Gebäude jedoch aufgrund der stabilen Bauweise zu guten Teilen noch erhalten war.

Die neu ankommenden Alemannen siedelten nun gezielt in römische Baustrukturen. Nicht weil sie diese zerstört hätten und nun doch interessant fanden, sondern weil trotz der römischen Eigen-Zerstörung das feste Fundament derart geschätzt wurde und außerdem, weil das perfekt ausgebaute römische Straßennetz so direkt vor der Haustür lag und Handel, wie auch weitere Plünderungen durch die vorhandene Infrastruktur erleichterte.

Teilweise konnte sich aufgrund dieser Nachbesiedlung und dem Zurückbleiben kleinerer Reste noch Namensgut in Fluss- und Flurnamen aus sogar keltischer Zeit halten, teilweise kamen recht absonderliche Neu-Benennungen mit Hinweisen zu Heiden, Teufel, Götzen etc. zustande, da die nachfolgenden Siedler das Fundgut eben mit Heiden oder gar dem Teufel selbst in Verbindung brachten.

Da nun Welzheim mit 2, streng genommen mit 3 Kastellen – also Steinbauten – aufwarten kann, deren Steine gern gesehenes Baumaterial waren und weil die Menschen des Frühmittelalters durchaus von der vergangenen römischen Präsenz wussten, so ist eine Bezeichnung Welzheims als „Heiden-Ort“ durchaus möglich.

Typische Namen und Bezeichnungen für römische Hinterlassenschaften am Limes sind also nicht nur „offensichtliche“ Begrifflichkeiten wie Pfahl, Mauer, Graben oder ähnliches, sondern auch in gewisser Weise schon Interpretationen des Gefundenen wie Teufelsmauer, Heidengraben. Denn für die bald christlichen Germanen der Merowinger- & Karolingerzeit waren auch „die Römer“ eben Heiden gewesen. Nicht zuletzt hatten sie damit völlig recht, denn zur Zeit als der Limes aufgegeben wurde waren die Römer größtenteils noch alles andere als christlich und selbst die ersten Alemannen und Franken, welche die römischen Baufundamente häufig weiternutzten, waren lange noch heidnisch oder lebten einen heidnisch-christlichen Mischalltag.

Die nun zu ergänzende Namensdeutung für Welzheim greift eben diese frühe Interpretation der Limes-nahen Funde auf. Denn neben dem Teufel, welcher vom lateinischen bzw. griechischen „Diabolus“ (dialektal noch im „Deibel“ erkennbar) oder doch deren indoeuropäischen Sprachgemeinschaft herstammt, bezeichnet im mittelhochdeutschen ja noch der Begriff „Vôlant“ oder „Vâlentin“ das Böse als zu bekämpfendem Widersacher-Charakter allgemein. Eventuell kommt dieses Wort sogar von der Valentinianischen Dynastie Westroms vom 4. Jh. n. Chr., denn deren aggressives politisches Agieren gegen die germanischen Stämme könnte bei diesen einen bösen Nachklang im Namen Valentin behalten haben.

Zur Benennung Welzheims als „Heiden-Ort“ könnte auch ein Fund einer Statue oder Statuette, evtl. auch nur eines Steines mit Abbildung einer mythologischen Gestalt, geführt haben. Römische Steine wurden auch in der Gallus-Kirche verbaut. Genauso möglich wäre eine provinzialrömische Restbevölkerung, welche sich mit den Neuankömmlingen in Welzheim hielt und sich etwas länger der Christianisierung sperrte, als dies den in Murrhardt sehr aktiven fränkischen Missionaren gefallen konnte. Immerhin waren die ersten Siedler im Südwestdeutschen Raum Alemannen, bis dann um etwa 500 n. Chr. eine Nord-West-Grenze zwischen Alemannen und Franken entstand, welche erst 746 n. Chr. verschwand.

Möglich wäre diese Christianisierungs-Verzögerung, da die älteste Kirche Welzheims an das knapp 200 km entfernte St. Gallen angeschlossen war. Die Mönche dieser Mission unter dem Patrozinium des Heiligen Gallus (tätig etwa um 600 n. Chr.) wirkten um 700 n. Chr. bis nach Welzheim hinaus – es bestand ja ein Unterschied zwischen alemannischer Missionstätigkeit hier südlich der Grenze und fränkischer Missionstätigkeit ab Murrhardt. Wenngleich beide Male iro-schottische und englische Missionare die tatsächliche Arbeit ausübten war schon damals die Frage der politischen Gegebenheiten allein aus Organisationsgründen durchaus relevant. Die Entfernung und die Grenzlage mag in Welzheim sicherlich dazu geführt haben, dass die christlich-missionarische Präsenz als nicht allzu aufdringlich empfunden worden war und sich so eine heidnische Gemeinschaft länger hätte halten können, bis dann in Murrhardt unter Pirmin um 730 n. Chr. ebenfalls eine sehr viel nähere – und immer auch mit politischen Hintergedanken ausgeübte – Missionierung begann. Im Übrigen haben wir in Murrhardt eben denselben Effekt, denn um 730 war auch in Murrhardt noch nicht alles christlich, was unter fränkischer Herrschaft stand.

Durch das „Cannstatter Blutgericht“ 746 n. Chr. der alemannischen Anführer beraubt und so nahe an der nun aufgelösten fränkisch-alemannischen Grenze dürfte sich der direkte Kontakt der Welzheimer nach dem fränkischen Norden hin verstärkt haben, womit sich natürlich auch hier in Welzheim die Christianisierung spätestens durchsetzte.

Dass in Welzheim einst 500 Reiter samt mindestens 100-200 Fußsoldaten stationiert waren, könnte dazu geführt haben, dass Welzheim bis ins 8. Jh. eine durchaus größere Bedeutung hatte als bisher vermutet. Denn Reiter waren stets sozial in hohem Ansehen, da sie sich ja immerhin das Pferd und meist die bessere Ausrüstung leisten konnten. Wenn hier solche Personen „zurückblieben“ (im Westkastell wurde nicht nur eine spätrömische Umnutzung des Geländes festgestellt), dürfte dasselbe Phänomen festzuhalten sein wie in Aquitanien und Burgund, nämlich dass die Anführer dieser römischen Restbevölkerung auch unter den Germanen keine geringe soziale Stellung einnahmen und damit gesellschaftlich „auffielen“. Besonders wenn sie sich dem Christentum sperrten. Immerhin gab es im staufisch verwalteten Welzheim des 12. und 13. Jahrhunderts ein eigenes Rittergeschlecht und es soll den Urkundentexten nach nicht nur als Stadt gegolten, sondern auch eine Burg bestanden haben. Das Rittergeschlecht nahm nicht, wie bei unfreien Ministerialen häufig, das Namensgut der staufischen Herren an, sondern Namen wie Gernot und Heinrich. Während die umliegenden Bauern trotz Ortsadel und Staufern lehnsfrei waren. Eine solche gesellschaftliche Zusammenstellung und ihre Ursachen müssten detailliert geklärt werden.

Es kann also auch eine – durchaus nicht notwendigerweise ganz ernst gemeinte – Anspielung auf die politischen Spannungen zwischen „christlichen Franken“ und „heidnischen Alemannen“ gewesen sein, die zur Benennung des alemannischen Grenzdorfes führte, da dort immer noch Heiden leben sollten – ob nun richtig oder nicht, denn auch die Alemannenherrscher ließen schon missionieren. Dann mag es sogar ein „Scherz“ Pirmins gegen die widerspenstigen Alemannenherrscher gewesen sein, welcher Welzheim seinen Namen gab.

Aufschwung in der Krise – Die Hohly-Halle, ein Denkmal-Bau für Heimat und Kontakt als Wegweiser zur Besserung der Gemeinschaft

Der „große Krieg“ [heute nämlich „1. Weltkrieg“] brachte in Folge riesige wirtschaftliche Probleme mit sich, welche stets als Kriegs-zugehöriges Moment vergessen wurden und werden. Dieser Abschnitt eines Krieges trifft letztendlich jeden noch so unbeteiligten und entfernten Menschen und selbstredend trifft es die Bedürftigen am stärksten. Witwen, Kriegsinvalide, alleinstehende Senioren in abgelegenen oder strukturschwachen Gegenden konnten sich auch in den 1920er Jahren kaum das notwendigste Essen leisten und selbst die vielzähligen, unterschiedlichen Hilfs-Vereine waren um die Nahrungsmittelbeschaffung sehr besorgt.

So auch in dem damals noch sehr ländlichen Welzheim, für welches die zu Ehren des Spenders so genannte Hohly-Halle ein besonderes Stück Heimatgeschichte darstellt. Diese Heimatgeschichte war jedoch nicht stets allen bekannt, hatte sogar die Halle selbst zwischenzeitlich ihren Namen „verloren“ und fand diesen erst nach angeregter Recherche Ende der 60er & Anfang der 70er Jahre – und schließlich 1998 endgültig – wieder.

In den 1960er Jahren wusste man in der Gemeinde – damals war Aichele noch recht neu im Amt des Bürgermeisters – anscheinend weder von Eugen Hohly als dem Stifter einer Geldsumme oder dass die Halle dementsprechend seinen Namen getragen hatte, noch dass das Geld durchaus trotz Inflation mehr als nur Idee blieb und zur Umsetzung des Bauprojekts durchaus beitrug.  Dies geht aus Briefwechseln bezüglich einer entsprechenden Anfrage von Verwandten Hohlys mit der Gemeinde hervor.

Da vor allem die Kassenbücher bis 1924 nach damaliger Prüfung keine Spende von 500.000 Mark enthielten (sondern nur runde 80.000 aus dem Sommer 1922 und noch 96.000 im Dezember 1922 – also 176.000 Mark insgesamt) war man sich nicht sicher, ob die Nachforschungen des Hohly-Neffen Otto Stüber sich nicht eventuell im Ort oder des Spendenbetrags irrten. Auch Herr Max Lohß, ebenso sehr mit der Welzheimer Familie Hohly verwandt, konnte diesbezüglich nichts weiter ergänzen und regte eine weitere Recherche für eine Ehrung des Spenders in Form einer Gedenktafel an – doch war das Archiv der Stadt (wie so viele) dem Zeitgeist und dem Krieg geschuldet nicht in bester Verfassung, weder in Fragen der Ordnung, noch des Zustandes.

In der fraglichen Zeit – den frühen 20er Jahren – war Stadtschultheiß Welzheims Herr Rall, welcher teils lange schon zusammen mit dem Gemeinderat verschiedene notwendige Projekte angestoßen hatte, bevor die Spende aus London eine weitergehende Umsetzung überhaupt erst richtig ermöglichte. Warum war nun später die Spende nicht mehr unbedingt bekannt und was erreichte die Spende überhaupt?

Am 01. Dezember 1921 kam ein Brief von „Roberts & Hohly – Hosiery & Underwear“ aus London mitsamt Scheck an die Gemeinde, mit der Bitte es für das neue Schulgebäude (nämlich Turnhalle, Schulküche, Schülerbad, Schulmädchen-Arbeitsschule, Frauenarbeitsschule, und für Lehrmittel), sowie für Lehrmittel der Realschule, die Reparatur der Kirchenorgel und für die Armen zu verwenden. „Arbeitsschulen“ waren letztlich Räume für „Hausarbeit“-Unterricht. Gezeichnet hatte E. M. E. Hohly – der Spender war bekannt.

Hiermit war ein Rundumschlag zur Unterstützung der Gemeinde gemacht und natürlich trat der Gemeinderat sogleich – und in Folge auch regelmäßig – zusammen um die Verwaltung und Verwendung zu beratschlagen – Zeit war ein unerlässlicher Faktor, denn zum wirtschaftlichen Effekt eines Krieges gehört auch die Inflation, welche die Finanzierung von Bauvorhaben sehr erschwerte. Dies war der Gemeinde sehr eindrücklich am längst bestehenden Bauvorhaben der neuen Schule bekannt.

Die Rede war nach den Protokollen stets von „zusammen“ 500.000 Mark. Man hatte sogar die Absicht, Eugen Hohly – mit welchem man auch in Korrespondenz stand – zum Ehrenbürger der Stadt zu machen, was aufgrund der rechtlichen Gegebenheiten für ausländische Wohltäter leider „nur“ ideell umgesetzt werden konnte. Eugen Hohly erhielt ein Dankesschreiben, welches der Ehrenbürger-Urkunde sehr nahe gestaltet wurde. Nichtsdestotrotz erreichte der „urkundliche“ Dank seinen Zweck, denn Herr Eugen Hohly antwortete tief erfreut aus Chemnitz im Erzgebirge.

Eben aufgrund der Inflation entstand sogar Uneinigkeit im Spendenverwaltungs-Rat, da das Geld sinnvoll verwaltet, jedoch auch möglichst schnell ausgegeben werden musste. Der Spender selbst musste zu Rate gezogen und sich bei ihm rückversichert werden. Einfachere Formen der vielen Projekte mussten gewählt werden, um sie zahlen zu können. Ein wichtiger Glücksfaktor war der Verzicht des Landes auf den Schenkunssteuersatz – da ja vollumfänglich mildtätige, gemeinnützige und kirchliche Zwecke vorlagen.

Alle schulischen Bauprojekte plante man von Anfang an als gemeinnützig – also der Öffentlichkeit zugänglich. So konnte man nicht nur alle Gelder-Töpfe sinnvoll verwenden, sondern nach damaligem Gutdünken gehörte zur Hygiene das warm-Baden einmal die Woche zu einer „ordentlichen Gesundheitspflege“, welche eben auch der gesamten Gemeinde zugutekommen sollte. 

Die Gemeindeverwaltung bewies stets ein gutes Händchen was die Ausführung, Beauftragung und Finanzierung anging, denn zwar brauchte man neben dem Spenden-Fonds ebenso öffentliche Gelder für die Umsetzung, doch entstanden keine riesigen Schuldenlöcher.

Die Briefe des Eugen Hohly an den „Schultheiß Welzheims“ waren allesamt in Deutsch geschrieben, so auch Hohlys etwas verwunderte Anfrage aus dem Spätsommer 1922, wie ein Bittbrief des Welzheimer „Vereins der Kriegsgeschädigten“ an ihn zu verstehen sei, da doch ein Fonds für Arme bestehe. Nochmals standen eine Auflistung und Darlegung der Verwendung aller Gelder an.

Die Halle war zu diesem Zeitpunkt im Rohbau schon fertig gestellt und der Innenausbau erfolgte bereits – in der Gemeinderatsprotokollen war schon seit Spendeneingang immer häufiger von der „Hohly-Halle“ die Rede. Jedoch ging man den Ausbau nur an, um das restliche Geld nicht vollends in Wertlosigkeit schwinden zu sehen – viel erreicht wurde nichts mehr, die Möblierung & den Betrieb organisierte man auf Leih-Ebene über Gasthäuser.

Die immer weiter steigende Inflation herannahen sehend fürchtete die Gemeinde im Herbst 1922 (1 Jahr nach der großzügigen Spende) schon Schuldenprobleme auf sich zukommen, als man am 16. November 1922 feststellte, dass „„Ein ungenannter Wohltäter … durch die Mitteldeutsche Kreditbank … 500.000 M. überwiesen … für die Armen und Bedürftigen Welzheims““.

Sofort wurde dieses Geld, zusammen mit dem letzten Rest (60.000 Mark) der Hohly-Stiftung – dem Armenfonds – genutzt, um einen großen Vorrat an Mehl anzukaufen. Der Mehlvorrat wurde sofort an ca. 200 Personen bzw. Haushalte verteilt und im weiteren Verlauf noch einmal gute 220 Haushalte versorgt.

Dieses Geld in den Kontobüchern zu finden fiel den Heimatforschern der 60er Jahre deshalb schwer, weil es umgehend ohne „Zwischenstation“ auf das Konto der Mehllieferanten floss. Auch versuchte die Gemeinde, den Spender zu ermitteln, doch da dieser sich die Anonymität ausbot, blieb der Name stets ungenannt.

Die brieflichen Erklärungen und Darlegungen zu den Projekten, sowie die Nöte bei der Verteilung des Anteils für die Armen und die daraus resultierenden Uneinigkeiten im Stiftungs-Rat und Bittgesuche wie solche des Kriegsgeschädigten-Vereins an Hohly lassen jedoch den begründeten Verdacht zu, dass Eugen Hohly den „Topf“ für die Armen schlicht und schnell noch einmal um den vollen Betrag erhöhte, um alle Bedürfnisse abgedeckt zu wissen.

So konnte ein Jahr nach Eingang der ersten Spende, am 13. Dezember 1922, der verwaltungstechnische Abschluss der Halle mitsamt einer Schülerweihnachtsfeier als Premiere-Nutzung erfolgen. Wie geplant, stand die Halle nun auch nicht-schulischen Aktivitäten offen und ist uns so Zeugnis und Wegweiser zu übernationalem und organisations-unabhängigem Gemeinschaftssinn.

Orts- und Flurnamen als Siedlungszeugnisse – Wiesen, Wälder und Flächen

Flurnamen, besonders auch Gewässernamen sind häufig sehr alt. Manche davon gehen zurück bis in die vorgeschichtliche Zeit. Die Benennung von Boden ist rein gedanklich ja nicht zwingend nötig, daher entstanden naturgemäß solche Benennungen aus dem menschlichen Bedürfnis bestimmte Situationen oder Annahmen zu benennen oder zu erklären. Sie sind also Zeugnis der Besiedlungsgeschichte und der lokalen Sozialgeschichte gleichermaßen. Deshalb ist die Erforschung der lokalen Orts- und Flurnamen durchaus spannend und wichtig für das Verständnis und Selbstverständnis einer Gemeinde.

Namen wie Gereuth und Reuthe, sowie Rot und Riet zeugen von oftmals frühen Rodungsflächen, die also zum Abholzen und wirtschaftlichen Nutzen freigegeben waren. Es sind oft Neusiedlungsphasen, in denen Wirtschaftsflächen per Rodung neu gewonnen wurden und solche Rodungsflächen finden sich daher auch in Welzheim stets um den historischen Kern der Siedlungen herum angeordnet, wobei es entsprechend des stetigen Bevölkerungswachstums in Welzheim und seinen Weilern Reuthen und Neugereuthen, sowie entsprechend des Gebiets auch kleine Rodungen – eben Roethel – gibt. Nicht so klar erkennbar sind Fluren mit dem Namen Stöck/Stock – auch hier sind es Rodungsflächen, doch blieben hier die Wurzelstöcke im Boden, es erfolgte also nicht sofort eine intensive Beackerung.

Ansonsten sind absolut übliche Flurnamen der wirtschaftlichen Nutzung oder der Lage der Nutzungsfläche geschuldet, wie der Lettenstich, die Rübäcker oder die Viehweid. Wo Lettenboden gestochen wurde (man brauchte diesen Lehm für verschiedene Berufe und auch zum Hausbau) oder wo die Mühle stand etc. waren die Benennungen derart. Die Flurbenennung ist sehr häufig ein Zeugnis der Zugehörigkeit und Nutzung in einem. Erstaunlich selten sind dabei im Welzheimer Raum Mahden anzutreffen – dies waren Mäh-Wiesen, auf denen häufig Abgaben lagen bzw. Frondienst geleistet wurde. Dies scheint nur in Flächen im weiteren Umland der Kernstadt Welzheim auf, etwa Mäder und rothe Mad sowie Grummet, denn nur dort war evtl. Frondienst in Form von Mahd zu leisten, nicht aber in den zunächst Fronfreien Welzheimer „Kernhöfen“. Die Grummet ist nichts anderes als die Grün-Mahd, es wurde also einmal mehr als auf anderen Wiesen gemäht, wenn das neu gewachsene Gras noch frisch war.

Zeugnisse der Lage, also der infrastrukturellen Erschlossenheit oder Zugehörigkeit sind beispielsweise die Galgenäcker und Mühläcker, sowie auch obere und untere Wasen innerhalb der heutigen Stadtbebauung. Letztere waren die der Siedlung nächstliegende Nutzungs- und Versammlungsfläche, wie ehemals und in gewissem Sinne noch heute auch der „Wasn“ und die „Wiesn“ Cannstatts und Münchens.

Die Flur Steingräbe dürfte sicher nicht ohne Grund gerade westlich des Westkastells so genannt worden sein, dort wird entweder das römische Gräberfeld, welches immer entlang der Fernstraßen angelegt wurde, gelegen haben oder es wurden hier die Steine der römischen Straße selbst „abgebaut“ um sie der Weiternutzung zuzuführen. Die lokale Bevölkerung konnte die restlichen römischen Stelen und Steinsarkophage häufig noch vorfinden und benannte daher hier in Welzheim wohl diese Flur samt Weg nach dem markanten Alleinstellungsmerkmal.

Mit der Bürg und der nördlich anschließenden Bürk verhält es sich ähnlich, da sich dort Ostkastell und Kleinkastell befanden und eben noch als abgegangene, ruinöse „Burgen“ sichtbar waren. Zumal lange Zeit alles massiv gebaute Steinfundament jeglicher Größe und Umfangs als Burg bezeichnet wurde, denn unsere „Ritterburg“ ist doch eine sehr besondere und romantische, aber nicht allzu übliche Form der Burg. Auch der Gausmannsweiler Schweingraben geht auf den Limes zurück, denn zum Limes gehörte ein Wall-Graben System und da Hausschweine einen angeborenen Unwillen besitzen, steile Steigungen zu überwinden, wurde der Limesgraben gerne als natürlicher Zaun für Trieb und Fütterung genutzt, um sich die Arbeit zu erleichtern – zumal die Fläche so nicht künstlich mit Arbeitskraft eingeebnet werden musste, denn ein Viehtrieb war ohnehin nötig als noch fast jeder Kleinvieh hielt. Echte Zäune wurden erst recht spät land- bzw. viehwirtschaftlich genutzt.

Auch Benennungen nach kollektivem Nutzungsrecht bzw. Inhaberschaft waren und sind üblich und in Welzheim daher um fast jede Siedlung vertreten, etwa in Gemeindwiesen und Gemeindwald, sowie Gemeindholz in welchem jeder Anwohner nach damaligem Recht frei Holz schlagen bzw. die Wiesen wirtschaftlich nutzen durfte. Dieses Recht hatte die Dorf- oder Weilergemeinschaft, weil das jeweilige Gebiet von den Anwohnern selbst dafür nutzbar gemacht wurde. Es gehörte also keinem adeligen Herrn, sondern der Dorfgemeinschaft und somit entfielen auch die Nutzungsabgaben und damit auch die Notwendigkeit der Nutzungs- also Abgaben-Erfassung, die Wirtschaftsfläche war also allmend = allgemein erschlossen.

Die Besitzerschaft von Stücken zeigt sich auch deutlich im Kirchhof und weniger deutlich dem Hundsbergfeld, welcher nach dem Inhaber Hun(i) bezeichnet ist, welcher auf dem Hundsberg saß.

Auch die geologische oder topographische Situation einer Fläche führte teils zur Benennung. Etwa ist bei Ebni deshalb ein Flößer-Stausee angelegt worden, weil es sich hier in der „Ebeni“ = ebenen Fläche anbot, und so hieß der Stausee auch lange zunächst Flößersee, bis das Flößergeschäft irrelevant wurde und verschwand. Daher sind neben Säghalde auch Ries und Schlittenplatz hier beim Ebnisee vertretene Flurnamen, denn das Langholz musste zunächst auf Schlitten aus dem Wald und dann in „Riesen“, also Holzrutschen bzw. Schleifbahnen Richtung Wasser befördert werden.

Breitenfürst war als breiter First, also Bergrücken, nutzbar und daher konnte und musste man vermitteln, wo man herkam oder hingehen bzw. wirtschaften wollte, wie dies auch in Langenberg, also dem Hof bzw. der Siedlung am langen Berg der Fall war. Nicht umsonst wird auch gerade am „langen Berg“ mit dem „breiten First“, wo auch eine „Klinge“ ist Eselshalden mit seinen Steigen gelegen sein, denn vom Wieslauftal westlich Welzheims kommt man über Steinbruck am günstigsten hier nach Welzheim ohne dem Flussverlauf noch etliche Zeit weiter aufwärts zu folgen, bis dieser nördlich Welzheims noch einmal weit in die Stadtzone verläuft.

Die vielen Halden in Welzheims Gemarkungen wie etwa Höldis haben ihren Namen von den teils tiefen Taleinschnitten und der unebenen, bergigen Situation, denn diese Namen bezeichnen gewölbte, unebene und schräge Gelände, also Hangflächen. Auch beim Bühl trifft die Unebenheit zu, weshalb es um Welzheim besonders viele „Halde“ und „Bühl„-Fluren gibt.

Der Heidenbühl hat seinen Namen etwa von der Nutzung als Heidefläche. Zudem war es – wie auch die Höhe westlich der Altstadt – offensichtlich erhöht, denn es war ja ein Heiden-Bühl, also eine Heide-Anhöhe oder Heide-Hang. Hingegen die „Ebene“ bei Gausmannsweiler nicht. Ebenso verhält es sich mit den Döllen & Tellen = Dellen, also flachen Mulden bei Langenberg, Burgholz und Seiboldsweiler.

Die Flur Steinbeis im neuen Stadtbereich war an der Bodenoberfläche von so felsiger Art, dass man es als Beis = „viel, stark, häufig“ an Stein bezeichnete. So auch Steinböß in der Steinbrucker Markung.

Eine Art Mischbenennung zwischen Nutzungsart und Aussehen sind Fluren wie etwa die Lange Äcker nördlich Gausmannsweiler und die vielen Gehren-Flächen. Letztere waren alle durch Wegenetze oder topographische Hindernisse spitz oder unförmig zugeschnitten, daher die dreieckig-spitze Gehre als Namens-Patron für diese technisch eher weniger gut nutzbaren Flächen, die aber des Bodens willen doch genutzt wurden.

Weniger auf das Aussehen, als mehr auf das Erscheinungsbild gehen Flurnamen wie Strut, etwa um Aichstrut zurück. die Anhöhe muss stark von niederem Eichenbestand geprägt gewesen sein, also nicht zwingend von mächtigen alten Baumriesen, denn ein Strut meint sumpfiges und buschiges Gelände. Um Aichstrut und seine Strut-Fluren liegt ja auch eine Sumpf-Flur. Solcher Boden eignete sich natürlich gut zur Urbarmachung, war doch Wasser vorhanden und der Baumbestand nicht unbezwingbar und trotzdem nützlich.

Spezialhandwerk bzw. spezialisierte Berufe kann man ebenso aus den Fluren lesen. So etwa im Gläserfeld Breitenfürsts und in der Eckartsweiler Hütten, sowie der Glaserwand bei Gausmannsweiler und dem Obersteinenberger Glashau. Alle gehen auf die Glasbläserei bzw. Glasmacherei zurück.

Ähnlich ist es mit Kohlacker und -wiese in Eckartsweiler und Obersteinenberg, sowie eventuell der Großen Platte bei Taubenhof. Letztere könnte zwar auch durch die Geologie benannt sein, doch stehen die Kohl-Fluren eher weniger für den essbaren Kohl, sondern für die Köhlerei. Da deren Meiler stets auf eigens zubereiteten „Platten“ lagen wäre die Große Platte also möglicherweise ein Stammplatz der Holzkohle-Hersteller, die im Waldgebiet Welzheims ebenso wie Glashersteller und Flößer nicht fehl am Platz waren.

Bisher noch gar nicht näher betrachtet wurde anscheinend die Flur Walzenhölzle westlich Welzheims am Edenbach-Lauf.

So gibt es von der Wortwurzel „walzen“ her auch die Bedeutung „veränderlich“ und in Kontext dazu gab es dialektal auch walzende Güter und Äcker besonders im norddeutschen Sprachraum. Solche waren speziellen Erb- und Verkaufssituationen zugewiesen, denn walzende Äcker konnten beliebig vom Gesamtbesitz losgelöst werden und an eine Gemeinschaft vererbt werden – d.h. nach dem Loslösen waren es eben in der lokalen Benennung oft „Walzen“. Dies war wohl möglich, weil keine Lehnslasten darauf lagen, das Besitzstück also voll und ganz dem Nutzer gehörte.

Im Erbrecht waren walzende Stücke und Güter insofern besonders, als dass im hiesigen Erbrecht Realteilung galt, also das Aufteilen der Erbmasse auf alle Kinder erfolgte, während besonders im Norden das Fideikommiss-Prinzip in Primogenitur- = also Erstgeborenen-Anlehnung, somit die Vererbung an den ältesten Sohn als Stammhalter der Kernfamilie in einer Sippe, üblich war. Da die hiesige Realteilung zu Kleinstbesitzen führte, deren Ertrag nie den Lebensunterhalt hätten decken können – erkennbar an Fluren mit z.B. Bett, Teppich im Namen – entstanden hierzulande ganz andere soziale Probleme als in Gegenden in denen die nachfolgenden Söhne erbrechtlich leer ausgingen. In diesem Fall konnten walzende Dinge sicher eine Lösung sein.

Warum also eventuell in Welzheim ein solches Stück Wald walzend war, ist offen. Gegebenenfalls war das Nutzungsrecht des Holzbestandes eben wechselnd oder es war tatsächlich lange Zeit nicht in herrschaftlichem Besitz, sondern bäuerlicher oder dörflicher „Privatgrund“. Andererseits kann der Name auf einen ehemaligen Amtmann & Wirt sowie dessen Familie, Walz (auch Waltz), zurückgehen. Damit würde es sich um eine Flurbenennung nach dem Besitzer handeln, welche im Welzheimer Raum durchaus auch nicht selten ist. Außerdem gab es Walzer im Glasmacher- und Metallhandwerk, weshalb es sich auch in die „berufsgebundenen“ Fluren einreihen ließe, wenn es nicht schlicht eine der Stellen war, an denen das Holz in den Fluss gewalzt wurde. Dann hätte es neben dem Ebnisee noch eine zweite – oder ältere? – Stelle zur Flößerei gegeben.

Orts- und Flurnamen als Siedlungszeugnisse – Flüsse, Berge und Höfe

Bei Höhenzügen und Gewässern verhält es sich mit der Benennung häufig kaum anders als bei sonstigem Flurnamensgut. Häufig stehen Nutzbarkeit und Aussehen im Vordergrund der Benennung. Hingegen sind diese Namen teils sehr alt und können sogar in die vorrömische Zeit zurückreichen.

So haben wir die Lein wahrscheinlich wegen des Leinanbaus, denn Welzheim war lange Zeit ein attraktives Anbaugebiet für den sehr Wasser- und Lichthungrigen Lein, welcher doch schließlich neben dem vielgebrauchten Leinöl und Seilwerk etc. auch robuste Kleidung und Stoff im Allgemeinen bot. Der Name kann indes sehr alt – etwa auch keltisch – sein, da der Ursprung und die Lehnwortübernahme für den „Lin“ keinesfalls geklärt sind. Lediglich Flachs scheint germanischen Ursprungs, doch kann der Name auch später vergeben worden sein. Ein anderer Deutungsversuch will in Anlehnung an eine indoeuropäische Wortwurzel „lan“ die Bedeutung „immerführender Bergbach“ bevorzugen.

Die Pfaffenader des südlichen Welzheim, welche in die Lein führt, dürfte hingegen in kirchlichem Besitz gewesen oder von kirchlich verwaltetem Besitz entsprungen sein. Pfaffe war ein gebräuchlicher, nicht abwertender Begriff für Pfarrer und Geistliche allgemein.

Die Wieslauf kennzeichnet die lokale Besiedlungsstruktur in besonderem Maß. Nicht nur entspringt die Wieslauf im nördlichen Raum Welzheims, sondern sie wurde mit all ihren Zuläufen durch den Ebnisee für die Flößerei auch wirtschaftlich nutzbar gemacht. Andererseits formte sie das Gelände auch zu teils steilen Klingen, Klippen und Grotten, was die Anbindung an andere Siedlungsgebiete erschwerte und heute noch erschwert. Nicht umsonst finden sich „Tobel-“, also Klingen- oder Schluchten-Fluren in Flusslaufbereichen. Den westlichen Raum Welzheims markiert sie in topographischer Hinsicht dabei immens. Hier liegt das schon einmal besprochene Eselshalden als Schlüsselstelle um leicht über die Klinge und Breitenfürst nach Welzheim zu gelangen, was von den jungen Läufen Urbach und Edenbach mit ihren Einschnitten ins Gelände begünstigt wird.

Eselshalden mag seinen Namen aus der Mischung von Topographie – Halden sind Hangflächen – und der schlichten Tatsache haben, dass sich hier ein Halt beim Aufstieg vom Tal anbot bzw. die Höhenmeter dies erzwangen, zumal Esel aufgrund ihrer Duldsamkeit oft überladen wurden und teils heute noch zu schwer und falsch beladen werden. An „alter –„ und „neuer Steig“ erkennt man die Stelle als typischen Überquerungs-Ort vom Tal aufs Welzheimer Plateau.

Dieser Aufstieg bei Steinbruck bedarf trotz der Lage am „Urbach-Edenbach-Übergang“ vom Wieslauftal auf die Welzheimer Höhe zumindest heute keiner steinernen Brücke für den jungen Wasserlauf, es liegt jedoch wie auch Steinenberg direkt am alten Steinbruch.

Den anschließenden Weidenbach zu deuten ist indes nicht schwer, der Bachlauf lag an den südlichen Weideflächen bzw. formte diese als Feuchtzonen, weshalb sie weidetechnisch genutzt wurden. Des Weiteren können dort Kopf-Weiden zur Korbmacherei gesetzt worden sein – wobei sich beide Nutzungen nicht stören. Ähnlich wird es sich auch mit dem Namen für die Wieslauf verhalten, deren Flusszone deutlich grüner erscheint als bei der Lein etwa. Den Namen „Wisilaffa“ von Wortgut nördlich des Mains zu deuten, scheint durchaus weit hergeholt – sinnvoller wäre dann noch eine Deutung im Sinne von Wisi = Wiese und affelt/affaltar = Apfel- oder seltener Pappelbaum, wobei affa durchaus als Flussnamensendung in Vertretung des -aha (von ach – Wasser) vorkommt, der Deutung Wieslauf also nichts im Wege steht.

Die nordöstliche Rot gehört zu einem kleinen Teil in die Welzheimer Gemarkung, vertreten durch die „finstere Rot“. Ihren Namen hat die Rot im Allgemeinen weniger der Farbe wegen sondern aufgrund der Tatsache, dass das Rottal eben frühes und reiches Rodungsgebiet war – der Name ist also Wirtschafts- & Besiedlungsgeschichte. Die finstere Rot hingegen fließt nicht umsonst mit dem Schwarzbach zusammen in die Blinde Rot. Beide Flüsse erscheinen nicht besonders hell – weder in der Lage, noch im Wasser, während die Blinde Rot streckenweise „unter Tage“ verläuft.

Der Haschbach kann seinen Namen von einem schnellen Wasserlauf haben, dann also ein „haschender“ Bach gewesen sein.

Was der Schautenbach hingegen mit dem jiddischen Narren bzw. Geck zu tun hat, müsste erst geklärt werden, der Schaut dürfte wohl kaum als Namenspatron gedient haben.

Der Eisenbach war entweder tatsächlich reich an Eisenmineral, oder es stand eine Eisenmühle an seinem Lauf, wenn es nicht schlicht ein Bach mit eiskaltem Wasser war. Da 1251 ein „Ort“ Eisenmühle urkundlich genannt ist, dürfte dies der geltende Hinweis sein und auch Eisenverarbeitendes Handwerk im Raum Welzheim zu suchen sein.

Der Edenbach hat wohl nichts mit kirchlich-christlicher Deutung zu tun, sondern kommt von Öde her und meint entweder die wirtschaftliche Nutzbarkeit der umgebenden Flächen oder die Wassermenge.

Im Süden der Walkersbach ist entweder Zeugnis einer Walkermühle, oder man gewann in seinem Bachbett Walkererde, die man zum Walken von Stoffen benutzte.

Während besonders alte Hofnamen eher die Sippen- und Familienforschung erleichtern, verhält es sich mit dem Namensgut kleinerer Siedlungen eher wie mit Flurnamen. Man kann häufig den „Grund“ der Besiedlung oder eine besondere örtliche Gegebenheit herauslesen. Hierbei ergibt sich aber die allgemeine Schwierigkeit bei Flurnamen häufiger, nämlich dass die Kataster-Beamten, Amtspfleger etc. häufig nicht einheimisch – sondern gar norddeutsch – waren und daher viele Namen über die amtliche Erfassung verballhornt wurden.

Seiboldsweiler, Eckartsweiler und Eberhardsweiler sind sicher Zeugnisse der frühesten mittelalterlichen Aufsiedlung der Welzheimer Gegend da die Einzelhöfe den Namen der ersten Besitzer führen. Auch Gausmannsweiler – teilweise auch Gauspitzweiler genannt, da hier die Spitze eines Gaus, angeblich des (lokalen) Niebelgaus (westl. Burgholz & Mannholz) gewesen sein soll – gehört wohl in diese Reihe. Selbst der Schafhof, der Eibenhof, sowie der Hellershof und Rienharz dürften zu diesen ersten Weilern gehört haben, denn der Schafhof ist in den frühesten Nachweisen noch Wickmars oder auch Wigharts genannt und der Eibenhof – der seinen Namen vom nahen „Eibenhau“ hat – hieß Streitmars. Der Hellershof war als Lidvoldsweiler bekannt und Weitmars ist heute abgegangen, war jedoch ein Hof zum Walkersbach im Süden um den Haghof herum (folgt man dem Walkersbach nach Lorch hin, so findet man interessanterweise auch dort westlich Lorchs ein Weitmars). Rienharz hingegen trägt den Namen noch immer in sich obgleich verzerrt, denn es war Reinhart welcher ihm den Namen gab, sodass der Ort auch lange noch Reinharts lautete.

Die Ortschaft „Hundsberg“ hat ihren Namen aufgrund der Lage um den Hundsberg herum, welcher seinerseits nichts mit dem caninen Freund des Menschen zu tun hat, sondern mit dem sehr alten Personennamen Hun(i). Damit dürfte der „Huniberg“ auch ins Feld der älteren mittelalterlichen Besiedlung gehören.

Ähnlich ging es mit dem abgegangenen Ort Cunenweiler nahe Eberhardsweiler. Nur ist der Name noch heute in Form von Kunigund und Konrad, sowie im Nachnamen Kuhn gebräuchlich.

Der Haghof hingegen war der Hof am Hag, also der immer noch sichtbaren und daher namensgebenden Hege des Limes. Das Prinzip des Einhegens nicht nur durch Wall und Graben, sondern auch Bepflanzung ist etwa auch in der Haller Landhege umgesetzt und gab der Hagebutte ihren Namen – der Butzen der Hege- bzw. Heckenrose. Der Haghof war lange Zeit interessanterweise ein kleines Weinbauern-Stück mit angeblich nicht zu schlechter Qualität.

Ebenso fand man noch Pfahlreste des Limes weiter südlich, woher Pfahlbronn seinen Namen hat. Auch hier muss also die nachfolgende Besiedlung recht früh eingesetzt haben, da wir hier in Obergermanien am hölzernen Limesabschnitt sind und das Holz offenbar noch erkannt wurde.

Die Meierwiesen um Gausmannsweiler gehören zusammen mit der Flur Meieresch zum Zeugnis gewisser Obrigkeit, denn der Meier war ein Bauer in Vertretung eines grundherrlichen Besitzers, welcher meist Rechte an weiteren Gütern innehatte. Dass nur die Wiese und „Esch“ = Weide, Saat-/Ackerfläche sichtbar überliefert sind, nicht aber der Hof selbst wurde eine Zeit lang damit erklärt, dass die lokale Mundart mit der Zeit den Meierhof zum Eierhof (in Schafhofer Gemarkung) verballhornt hat. Jedoch ist diese Deutung nicht wahrscheinlich und der Maierhofweg zwischen Bürgfeldschule und Kirchplatz weist eher in diese Richtung, wo man auf alten Flurkarten auch eine Siedlung Maierhof findet. Zumal die Flurkarten von 1831 noch kein Gebäude im Bereich des Eierhofs zeigen, scheint es sich um eine recht neue Benennung samt Bau zu handeln.

Ein Angebot zur Lösung der Herkunftsfrage für die Welzheimer Ala Prima Scubulorum

Der Truppenstandort Welzheim am obergermanischen Limes ist aus wissenschaftlicher Sicht in vielen Punkten bemerkenswert.

Nicht nur haben wir hier 2 Kastelle, was für die römische Truppenstationierung durchaus nicht gängig war, sondern auch der Schuhfund im Brunnen des Ostkastells und der Schatzfund sind interessante Zeugnisse der römischen Präsenz und des römisch geprägten Lebens. Ebenso ist das Badegebäude innerhalb des Ostkastells ein weiteres Highlight, über welches diskutiert wird und nicht zuletzt die Lage des Ostkastells außerhalb der gedachten Limeslinie barg lange Fragen in sich.

Während uns die Schatzfunde aus römischer Zeit noch immer Rätsel aufgeben (von wem wurden sie „gehortet“ und zu welchem Anlass? Hier spielen Besitzverhältnisse, Ortsgebundenheit und Religion mit hinein) können wir die Deponierungen im Brunnen klar zuordnen.

Denn eine strategisch und taktisch nützliche Anlage wie ein Kastell gab man nur ungern dem Fremden preis und so sind viele Zerstörungshorizonte an römischen Bauten oft von den Römern selbst verursacht. Hier in Welzheim aufgrund des Abzugs der Truppe, die andernorts im Römischen Reich gebraucht wurde. Zur Zerstörung gehörte die Unbrauchbar-Machung des Brunnens, was mit Stallmist und Abfällen am schnellsten erfolgt. Dass auch wertvolle oder doch wenigstens teure Gegenstände mit hineingelangt sind, ist wiederum ein sehr interessantes Phänomen, das nicht so ganz zur „Zerstörung“ durch die Römer selbst passen will.

Auch wissen wir mit relativer Sicherheit, dass eine Numerus Brittonum – eine kleine Truppe britannischer Kämpfer – im Ostkastell stationiert war. Offensichtlich zur Ergänzung der eigentlichen Einheit im Westkastell. Wofür es diese zusätzliche Verstärkung gebraucht hat, wird nicht überliefert. Doch sind wir in Welzheim an einem Ort, an dem eine west-ost orientierte Handelsroute den Limes kreuzte. Da der Limes kein Bollwerk, sondern nur Annäherungshindernis war, gab es viele Tore als Passagen – denn die Handelswaren und erst recht den Zoll schätzte man im Römischen Reich durchaus.

Auch war die Truppe des Westkastells eine klassische 500 Mann starke – aber doch immerhin eine reine Reitereinheit. Das ist insofern eine Besonderheit, als dass die „typische römische Militäreinheit“ aus einer gemischten Truppe bestand, also Fußtruppen mit Reiterei gemischt waren, sodass der Kommandant eine Armee im kleinen Maßstab zu Felde führen konnte.

Denn schon die Griechen der klassischen Zeit (~ ab 500 v. Chr.) hatten in ihren Kampferfahrungen festgestellt, dass es durchaus sinnreich wäre, Reiterei mit Fußkämpfern und Fernkämpfern so einzusetzen, dass bei minimalem Aufwand & Gefahr ein maximaler Vorteil auf dem Schlachtfeld zustande käme. Diesem Beispiel folgte man natürlicherweise auch im Römischen Reich, zumal die Römer eine Berufsarmee hatten und der Limes doch erst ~ 100 n. Chr. zu entstehen begann, also genug „Lernzeit“ in der recht Griechen-affinen römischen Oberschicht vorhanden war.

Nichts desto trotz gab es – wie uns nicht nur die Welzheimer Truppe offensichtlich macht – Spezialeinheiten an mindestens 500 Mann starker reiner Reiterei oder gar reinen Bogenschützen. Auf der einen Seite stellt dies in militärischer Hinsicht einen „Overkill“ dar, auf der anderen Seite ist eine solche Truppe taktisch nur schwer einzusetzen, da alle Soldaten die gleiche Bewaffnung haben und sich so kaum gegenseitig günstig zuarbeiten können, sondern im Gegenteil denselben Schwachpunkt haben.

Warum also tat Rom so etwas? Weil es im Grunde nicht schwer ist, als Nahkämpfer zu Fuß im Feld zu stehen; Doch wenn man Bogenschützen, Reiter und Schleuderer hinzuzieht, so sucht man sich diese am besten dort, wo die Menschen von klein auf an solche Fähigkeiten herangeführt werden oder wo es schon vor römischer Präsenz Berufsarmeen gab. Denn nicht umsonst gelten noch heute die Sinnsprüche „früh übt sich, was gelernt sein will“ oder „nur was der Soldat viel übt, kann er gut“. Wenn also in einer entsprechenden Gegend mit „Elitetruppen-Charakter“ rekrutiert wurde, dann der Verwaltung halber gerne so viel wie möglich. Zu den Elitetruppen gehörten neben assyrischen Bogenschützen auch nordwestafrikanische Reiter, Schleuderer aus den mediterranen Inseln und vieles mehr.

Um die Welzheimer Reitertruppe besser einzuordnen, stellen sich gewisse Fragen. Die Wasserversorgung für 500 Pferde plus 500 Mann über Brunnen zu gewährleisten dürfte als eine unliebsame Methode möglicherweise zugunsten der Nutzung der Lein als nahem Flüsschen abgelehnt worden sein – immerhin lässt sich als Gegenargument heranführen, dass es Brunnen im Ostkastell gab, welches doch deutlich näher an der Lein liegt, aber auch wohl nicht mehr als 200 Mann beherbergte. Eventuell war also die Extratruppe mit der Sicherung des Tores und der Sicherung der Pferde an ihrer „Tränke“ betraut. So blieb den Reitern nicht nur mehr Spielraum zur Sicherung „nach innen“, nämlich innerhalb der Provinz, sondern sie brauchten sich als besser bezahlte und sozial anders gestellte Soldaten auch nicht mit eher unspektakulärem Torsicherungsdienst abgeben. Eventuell dem Sicherungsaspekt der Pferde entsprechend wurde der Limesverlauf hierfür nördlich und südlich des römischen Welzheim rechtwinklig an die Lein vorgeführt. Wir haben hier also eine der wenigen Sonderstellen innerhalb der 80km kerzengeraden Limeslinie.

Dem nicht genug gilt noch festzuhalten, dass im Römischen Reich die Hilfstruppen – also jene Soldaten ohne römisches Bürgerrecht, die entsprechend auch nicht in die Legionen gehörten – zu Beginn der römischen Machtausdehnung durchaus in ihrer Heimat oder nahe ihrer Herkunftsländer stationiert waren. Einige militärische Insubversionen größeren Ausmaßes führten jedoch ~ 100 n. Chr. zu dem Entschluss, dass es vernünftiger wäre, die Truppen möglichst weit weg ihrer Heimat zu stationieren – dies alles natürlich auch unter dem Aspekt des militärischen Bedarfs, denn Reiter etc. stationiert man dort, wo sie möglichst ihre Schlagkraft voll ausnutzen können.

Wir sind in Welzheim vom zeitlichen Ablauf her am vorverlegten Limes (~ 160 n. Chr. um etwa 1 Tagesmarsch vom ursprünglichen Limesverlauf verlegt) also nach der Zeit dieser Hilfstruppenversetzungen. Der ursprüngliche Rekrutierungsort der reinen Reitertruppe muss also erst herausgefunden werden. So kommen wir nun zur Reitereinheit der Scubuler, deren Herkunft in der Tat völlig offen ist – bisherige Verortungen nach Spanien bzw. Portugal wurden deshalb erwogen, weil dort eben gute Reiterei zu finden war, die eine solche Spezialtruppe rechtfertigte.

Nachgewiesen ist die Einheit über Militärdiplome und weitere inschriftliche Nachweise, also über öffentliche bis private Schrift-Zeugnisse. Wir haben über solche datierbaren Nachweise die Auskunft, dass die Truppe zunächst in der Provinz Moesia/Mysia, dann in Pannonia und erst zuletzt in Germania Superior (Obergermanien, der Nord-Süd-Länge nach erstreckte es sich über ein Gebiet von Rheinbrohl bis Lorch) stationiert war. Während wir keine Schwierigkeiten haben Germania zu lokalisieren soll für die beiden ersten Einsatzorte eine Hilfestellung gegeben werden. Beide Provinzen befanden sich im heute südosteuropäischen Raum – die Pannonische Tiefebene ist auch als das ungarische Tiefland bekannt, Pannonien erstreckte sich über Teile Österreichs, Ungarns, Serbiens, Sloweniens und Kroatiens. Die Balkanprovinz Moesia umfasst heute jeweils Teile von Bulgarien, Rumänien, Serbien, Kosovo und Mazedonien – war also entsprechend in der Antike der nördliche Nachbar Makedoniens und Pannonien wiederum der nord-westliche Nachbar Moesias.

Soziologisch und kulturgeschichtlich ist dies ein Raum, der in antiker Zeit von Thrakern, Illyrern, Skythen, Makedonen, sowie einigen Kelten bevölkert war und wo im Norden und Osten die sich neu geformten Daker (aus eben jenen erwähnten Ethnien und soziologischen Gruppen etc. als neu entstandener Sozial- & Kulturgemeinschaft) begannen, ihren Machtanspruch auszudehnen.

Vor der Limes-Vorverlegung war diese Einheit im heutigen Bad-Cannstatt stationiert, welches ein nicht unbedeutender Knotenpunkt in der Infrastruktur der Provinz und des Fernhandels war. Von hier aus kam man an die Legionsstandorte Mogontiacum (Mainz) und Argentorate (Straßburg), sowie nach Augusta Vindelicorum (Augsburg). Hiermit bestanden natürlicherweise ebenfalls gut ausgebaute Straßen zu wichtigen infrastrukturellen oder wirtschaftlichen Schnittstellen wie Portus (Pforzheim), Sumelocenna (Rottenburg), Aquileia (Heidenheim), Aquae (Baden-Baden) oder Vicus Alisinensium (Bad Wimpfen) innerhalb der Provinzen Germania Superior und Raetia. So wundert es auch nicht, dass man in Bad Cannstatt die römisch-antike Variante der Zoll- & Bundespolizei, die Benefiziarier mit einem „Büro“ nachweisen konnte. Auch konnte Bad Cannstatt als Stationierungsort und Operationsbasis für militärische Kampagnen dienen. Es überrascht  also nicht, dass hier eine besondere Truppe ihren Dienst getan hat.

Der vorige Stationierungsort in Pannonia war Gorsium, ein Stützpunkt im Gebiet der keltischen Eravisker im heutigen Ungarn und ebenfalls einer der wichtigen infrastrukturellen Knotenpunkte seiner Provinz, sodass sogar nach einer völligen Zerstörung eine teure Neuerrichtung der Stadt umgesetzt wurde. Nun ist das Gebiet der Provinz Pannonien, wie oben aufgelistet, mit Kulturen geradezu voll, bei denen sich eine Rekrutierung qualitativ hochwertiger Reiterei geradezu aufdrängte. Sowohl Kelten, als auch Makedonen, Thraker und Daker hatten eine gute Reiterkultur zu bieten; Und selbst die Illyrer als bekannte Seefahrer und teils Bewohner von gebirgiger Gegend stellten durchaus leichte Reiterei – gab es doch ebenfalls eine illyrische Ala und mindestens einen berittenen Numerus.

Ebenso geht es mit dem ersten Stationierungsort: Der Provinz Moesia, die wohl eben auch Aushebungsort gewesen sein mag – wie dies klassischerweise für den ersten Dienstort der Fall war. Denn im Süden der Provinz Moesia, in der stärker griechisch geprägten Geographie der Antike auch als Paionisches Gebiet bekannt, gab es am Flusse Wardar (welcher nach Norden in die Donau als wichtigem Verkehrsweg mündet) im Siedlungsgebiet der Triballer eine alte und durchaus bedeutende Stadt vorrömischer Gründung die auch der weiteren Umgegend ihren Namen gab. Diese trug in römischer Zunge den Namen Scupi, stammend von evtl. griechisch Skopoi (Σκούποι) und ist heute bekannt als Skopje.

Die Triballer waren ihrerseits eine Gemeinschaft mit einer Mischkultur keltischen, illyrischen, thrakischen und dazu noch skythischen Einschlags. Mit einem kulturellen Einfluss aus dem skythischen Raum, also dem asiatischen Steppengürtel, soll auch ihre Bewaffnung nach antiker Erzählung stark skythisch beeinflusst gewesen sein, was neben dem Bogen auch das Pferd als Kriegsmittel bedeutend macht. Nicht umsonst waren in der Armee Alexanders des Großen Thraker und Paionier – also eben auch Triballer – als teure Reitersöldner angeheuert.

Kann dies ausreichen, um deshalb einen Ursprung der Ala I Scubulorum aus diesem Raum anzunehmen? Es sind nicht allein die ersten beiden Stationierungsorte, wovon der erste ja immer auch Aushebungsort war. Hier müsste uns ein Zeugnis eines noch früheren Stationierungsortes fehlen, was jedoch allein aufgrund der Zeitstellung immer unwahrscheinlicher wird, denn die uns bekannten, ins Heeressystem fest integrierten Hilfstruppen entstanden erst zur frühen Kaiserzeit und unsere Ala I Scubulorum wurde schon um die Mitte des 1. Jh. n. Chr. nach Pannonien verlegt, wo sie erst nach etwa 25-30 Jahren zwischen der Zeit des Vierkaiserjahres 68/69 n. Chr. und dem ersten schriftlichen Nachweis am neuen Standort 74 n. Chr. weiter nach Germania Superior verlegt wurde. Sie wird also doch vorher sicher erst einige Zeit in Moesia Dienst getan haben. Zumal die Zeit des 1. Jh. n. Chr. nach Augustus eher als schwierige Phase der römischen Geschichte gilt, in welcher die Truppen öfter verlegt wurden, als dies zu Augustus' Herrschaft getan wurde. Dies steht besonders mit dem Tod Neros und dem damit einhergehenden Vierkaiserjahr zusammen, denn in dieselbe Zeit fällt der Bataveraufstand, welcher politisch mit in diese Wirren hineinspielt und zur Folge hatte, dass Hilfstruppen möglichst weit entfernt ihrer Heimat stationiert wurden – Verlegungen in entferntere Gebiete also zu erwarten sind.

Mit der Provinz Moesia in Zusammenhang stehend scheint der Name für die Herkunft der Truppe ein Indiz zu geben. Kann nun Scubuli, also „die von Scu...“ von der durchaus wichtigen Stadt Scupi und dessen weiterem, nach der Stadt genannten Umfeld stammen? Die Ähnlichkeit ist da, doch bedenken wir den Buchstaben P anstelle des B. Hier lässt sich anfügen, dass es in der Sprache verschiedene Buchstaben bzw. Lautbildungen gibt, die in manchen Sprachfamilien als austauschbar gelten. So kannten die Römer die Vascones, wo wir die Basken wissen.

Dass das „C“ gut mit dem „K“ getauscht werden kann wäre hiermit auch gleich mit angeführt, wobei die lateinische Schreibkunst viele fremdsprachige Laute etwas komplexer linguistischer Natur mit einem schlichten „C“ wiederzugeben vermochte. Damit ist der Linguisten-Diskussion um die Lautwertigkeit des „C“ als eben „C“ oder als „K“ im lateinischen Sprachfeld immerhin die Notiz „interessant“ beschieden, denn wir wissen nicht nur von Dialekten des Latein, sondern auch von Akzenten, ja von verschiedenen Provinzial-Latein-Formen, was bei der Menge an Sprachgruppen innerhalb des Römischen Reichs ja nicht wundert.

Diese Austauschbarkeit nennt sich aufgrund des Paradebeispiels an Veränderung von V zu B in der Linguistik „Betazismus“, bzw. sind solcherart austauschbare Buchstaben allophon (griechisch allos = anders, phon = Stimme/Klang). Nun gehören P und B nicht generell in diese Liste, sind jedoch nichtsdestotrotz allermeist allophon, also ohne Sinnveränderung austauschbar. Dazu gibt es noch das Phänomen der „Hyperkorrektur“. Hierfür kann es viele Gründe geben und oft wird in der Linguistik zurecht ein soziales angeführt – was im Südwesten Deutschlands ja aller-bestens durch das „Honoratioren-Schwäbisch“ bekannt ist, gerade im Bereich der An- oder Auslautverhärtung. Ein weiterer Grund stellt letztendlich ein Dialekt- bzw. Akzent-Problem dar – wie er für eine multi-ethnische & -linguistische Gemeinschaft wie im Römischen Reich, vor allem durch die ethnisch, sozial und religiös bunt gemischten Armeen, ja der Fall war. Vergessen wir hierbei auch nicht den etwas ausgeprägten griechischen Kulturstolz antiker Zeit. Ob sich wirklich die Mühe gemacht wurde, den einheimischen Ortsnamen so korrekt wie möglich zu verstehen, oder ob man Skopoi (von gr. skopos – überblicken, ersehen) nicht wegen der nahen, als Spähposten nützlichen Lage für passend erachtet hat ist ja völlig offen, denn auch die Griechen kannten wie die Latein-Sprecher das Problem der Wiedergabe fremdsprachiger Zisch-, Guttural- und anderer Laute, welche in der eigenen Sprache jeweils nicht vorhanden waren. Zu gerne überliefern uns die antiken griechischen Schreiber phonetische Schönheit zu Ungunsten inhaltlicher Korrektheit, weil es zum Selbstverständnis eines griechischen Verfassers gehörte schön klingende Texte, inhaltlich sinnreiche und auch witzreiche Worte zu wählen.

Dass es sich nicht schlicht um eine Spähtruppe handelt, wie man aus dem lateinischsprachigen Wachmann oder eben Späher – dem Excubitor – herauslesen könnte, scheint ein Grabstein aus dem heutigen Venafro – zu antiker Zeit Venafrum – in Mittelitalien zu zeigen, in dem der gestorbene sich als Kommandant mehrerer Reitertruppen „scubiculorum“ ausgibt. Es war auch im Lateinischen der Antike wohl nicht immer die ganz „astreine“ Aussprache gängig, denn vom Excubitor als lateinisch korrekt geschriebenen Wachmann weicht auch der in Rom stationierte Soldat einer Escubitorum-Einheit ab, der aber zweifelsohne zur Wachmannschaft Roms gehörte.

Dass es hingegen im Serbokroatischen noch heute den Ausdruck „skupa“ für „zusammen“ gibt, weist wiederum in Richtung der frühen identitätsstiftenden Stammesnamen antiker und mittelalterlicher Zeit, die häufig eine Bedeutung im Sinne von „alle“, „Männer“, „die Echten/Richtigen“, „Gemeinschaft“ oder Ähnliches bedeuten.

Hiermit ist neben dem vermutlichen bis wahrscheinlichen ersten Dienstort und der bedeutende zweitletzten Stationierung in Bad Cannstatt als geographischen & strategischen Markern und der militärischen Besonderheit einer reinen Spezialeinheit noch eine linguistische Brücke hinzugefügt, wobei der südosteuropäische Raum sich besser erschließen lässt als bisherige Zuordnungen nach der iberischen Halbinsel, wenngleich die genaue Herkunft offen bleibt.